Volker Ranisch
Mit Walser durch die Weltstadt
Berlin gibt immer den Ton an
Eine heitere Bummelei.
Mit Texten von Robert Walser.
Und viel Musik.
Regie: Andre Steger
Der Schweizer Dichter Robert Walser und die Weltstadt Berlin: Ein Widerspruch? Keineswegs. Reibefläche? Unbedingt! Und daher reichlich Stoff für ein Kammerspiel der besonderen Art.
Walsers Berlin-Texte und seine autobiographische Erzählung „Heimkehr im Schnee" sind Ausdruck einer spannenden persönlichen und künstlerischen Entwicklung, deren Aktualität heute, hundert Jahre später, auf erstaunliche Weise interessiert. So begegnen wir darin einem jungen Mann, der sich mit geborgten zwanzig Mark in der Tasche und verblüffender Naivität in die Arme der „Riesin" begibt. Was für ein Wagnis. Eine abenteuerliche, verwegene, in gewissem Sinne lebensgefährliche Handlung wird da vollzogen. Und gleich einem Märchenhelden, hat er manches Abenteuer zu bestehen. „Riesin" - so nennt der angehende Dichter die Weltstadt Berlin und liefert mit dem Titel seiner Erzählung „Berlin gibt immer den Ton an" die Vorlage zu einem faszinierendem Spiel: Aus Walsers "tonangebenden Berlin" entsteht im wörtlich genommenen, „mikrofonierten" Sinne eine akustische Kulisse der Metropole, eine Welt aus Songs, Geräuschen und Klängen, welche in Bezug zu den Berlin-Texten steht, sich mit ihnen paradox verschränkt, sie kommentiert oder ihnen widerspricht.
VORSTELLUNG 05.01.2015, 20 UHR
MIT VOLKER RANISCH