Marcel Keller, 1960 in Düren geboren, war Assistent für Bühne und Kostüme bei Prof. Jürgen Rose (Münchner Staatsoper, Hamburger Staatsoper) und bei Filippo Sanjust (Wiener Staatsoper, Covent Garden Opera London, „La Fenice“ Venedig). Künstlerische Erfahrungen sammelte er zuvor in der Bildhauerklasse der Kölner Werkschule (Prof. Burgeff) und als Zeichner von Animationsfilmen. Von 1981 bis 1983 war er Assistent und interimistischer Werkstättenleiter an den Münchner Kammerspielen.
Ab Mitte der Achtziger Jahre wirkte er als Bühnen- und Kostümbildner unter anderem an der Münchner Staatsoper, an den Münchner Kammerspielen, am Hamburger Thalia Theater, am Bremer Theater, Schillertheater und Maxim-Gorki-Theater Berlin, Schauspiel und Oper Leipzig, an den Nationaltheatern Mannheim und Weimar, an der Oper Zürich, am Wiener Akademietheater, am Staatstheater Stuttgart und an der Comédie Française.
Außerdem arbeitete er als Ausstellungsgestalter u. a. für das Deutsche Historische Museum Berlin, das Münchner Stadtmuseum und das Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Das Leopold-Hoesch-Museum seiner Geburtsstadt Düren widmete Marcel Keller 2006 eine Einzelausstellung, die er in ein Theaterfestival mit dem Titel "Bühne Museum" verwandelte. Für das Theater Heidelberg kuratierte und entwarf er 2012 die dreiteilige Ausstellung „Heidelberger Theatergeschichte(n)“.
Das Regiehandwerk erlernte Marcel Keller an der Seite von Theatermachern wie Alexander Lang, Peter Zadek und George Tabori. 1993 hatte seine erste Inszenierung am Staatstheater Stuttgart Premiere. Stationen seiner Regielaufbahn sind u. a. das Residenztheater München ("Böse Märchen"), das Theater Basel ("Wilde") und das Theater Neumarkt in Zürich ("Future Perfect"), die Theater Augsburg ("Die Zauberflöte", "Bunbury", "Die Kunst der Komödie", "Warten auf Godot"), Osnabrück ("The Fairy Queen", "Der Graf von Luxemburg", "Der Vogelhändler", "My Fair Lady"), Graz ("Evita") und Rostock ("Misery", "Außer Kontrolle"). Am Theater Würzburg inszenierte er unter anderem „Die Csàrdàsfürstin“, die 2017 vom Bayerischen Rundfunk mit dem Operettenpreis „Frosch“ ausgezeichnet wurde.