Woyzeck
nach Georg Büchner
Premiere 11. März 2016
Was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt?
Bekannt ist die Geschichte des einfachen Soldaten Franz Woyzeck: wenig Geld, viel Arbeit, noch mehr Probleme. Er hat ein Kind mit seiner Geliebten Marie – um sie zu ernähren, wird Woyzeck Versuchsperson für dubiose medizinische Experimente: er darf sich nur noch von Erbsen ernähren, wovon er vermutlich Halluzinationen bekommt. Als er erfährt, dass Marie eine Affäre mit einem Major hat, ist sein letzter Halt im Leben auch dahin. Innere Stimmen befehlen ihm, Marie zu töten.
Weggesperrt ist er auf sich selbst zurückgeworfen. Genau da beginnt der Theaterabend in Hans Poeschls Neubearbeitung des modernen Klassikers.
"man [hört] den Hauptdarstellern gern zu" >>> das schreibt die Badische Zeitung
Der Fall Woyzeck
Schon am Nachmittag hatte er sich das Mordinstrument, eine abgebrochene Degenklinge, besorgt und einen Griff anbringen lassen. Nach der Tat lässt er sich widerstandslos festnehmen. Der Verteidiger wirft die Frage auf, ob der Täter überhaupt recht bei Verstand sei und regt eine gerichtsärztliche Beobachtung von Woyzecks Geisteszustand an. Diese wird von einem Dr. J.C.A. Clarus durchgeführt, der im September 1821 sein Gutachten vorlegt: Woyzeck zeige zwar deutliche "Kennzeichen von moralischer Verwilderung", weise aber keine Geistesstörungen auf. Daraufhin wird Woyzeck zum Tod durch das Schwert verurteilt. Ein zweites Gutachten wird angefordert, als man erfährt, dass Woyzeck öfters von Stimmen heimgesucht worden sei, die ihm den Mord befohlen haben. Das zweite Clarus-Gutachten bleibt bei seinem Standpunkt, die Tat sei ein Ergebnis von moralischer Verkommenheit und sexueller Zügellosigkeit, die Stimmen und Visionen seien "durch Unordnungen des Blutumlaufes erregt".
Regisseur Hans M. Poeschl: „Wenn man einem Menschen alle Tugenden, sozialen Zugehörigkeiten und moralischen Vorgänge wegnimmt – wie viel bleibt übrig von unserem im Großhirn anerzogenen und sozialisierten Teil "Behaviour", bevor wir zum Tier werden.“
Die erste Aufführung des "Woyzeck" fand 1913 am Residenztheater München statt.
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Vorstellungen
Dauer
65min, keine Pause
Tickets
Tel. Kartenreservierung
0761 / 2 56 56
(Zu den Kassenöffnungszeiten)
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Mitwirkende
Bilder
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